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Dort, wo Schuppen aus den Haaren fallen

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Ich wohne jetzt dort, wo Menschen Schuppen aus den Haaren fallen. Sie fallen dort reihenweise und als kollektives Phänomen, deren Ursprung mit großer Wahrscheinlichkeit in der Verkalkung des Wassers zu finden ist. Dort wohne ich nun, zwischen Sparkasse und VoBa, zwischen zwei Parks, zwischen Hype-Viertel und Assi-Mitte. Der Ort an dem ich jetzt wohne, besteht zu einem Großteil aus rießigen Vorstadtvillen (ohne Vorstadt), aus Sand (überall ist Sand) und Sonnen durchfluteten Straßen. Noch nie habe ich so viele Sonnenstunden erlebt, vor allem goldenen Stunden, morgens und abends. Kurz; ich bin high on Flutlicht. Es gibt auch viele Hinterhöfe und ein paar Hügel, aber keinen einzigen Fluß (nicht mal ein Rinnsaal). Im Hochsommer wird es sicherlich überall flimmern. Im Vergleich zu dem Ort, an dem ich vorher gelebt habe, gibt es überall gutes Essen und orangene Menschen auf Rädern, die andauernd gutes Essen ausfahren. Die Stadt ist nicht groß, aber sie ist voll und platzt gefühlt aus allen Nä

lock me down and give me Gute-Laune-Mix

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thanks.  Während ich nur noch vier Tage meine bisherige Erwerbstätigkeit (ich hasse und liebe dieses Wort zu gleich) nachgehe, weihnachtet es erwartungsgemäß eingeschränkt aber dennoch deutlich um mich herum. Ich bekomme aber eigentlich nur mit, was gegenüber an den Fenstern abgeht (Lichterketten und Weihnachtssterne) und was Instagram sagt (wenig echte Bäume, dafür umso mehr Lichter), sonst ist eher so Aquarium. Also ich der Fisch im Kreis und die Anderen draußen. Nur reingucken tut niemand. Niemand interessiert sich noch für den anderen, was kein Wunder ist, denn alle vegetieren so vor sich hin, essen "Gute Laune Mix" und sind dennoch nur so semi gut gelaunt. Wie auch; wir haben nur noch Hobbys wie Spiele spielen und puzzeln, haben einfach alle Serien schon durchgeschaut und jeden Badewannenzusatz getestet. Krasser könnte man sagen; jeden Tag sterben tausende Menschen überall und wir versuchen es erfolgreich zu ignorieren. Sind aber auch nicht ganz happy mit der Situation.

Du kannst es nur vermasseln

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Es gibt ihn immer, jedes Jahr, zum gleichen Tag im November. Dieses lang gedehnte ausatmen und sich insgeheim auf die Schulter klopfen. Boar ey. Und Alter, du hast es geschafft. Dieser Moment, nach dem man die Uhr stellen kann, kommt direkt nach dem Aufwachen morgens, gefolgt von exzessivem Recken und Strecken im Bett. YES! Ich habe nicht mehr Geburtstag und habe es damit auch überstanden Geburtstag zu haben. Ich kann euch nicht sagen, was das für eine Erleichterung für mich darstellt. Und ich weiß: wieder ein Jahr Ruhe. Und ja, wahrscheinlich werde ich diese Geburtstags-Neurose niemals wirklich ganz überwinden. Denn das hatte ich mir - wie jedes Jahr - ganz fest vorgenommen. Nur nicht weinen, nur nicht anstrengend werden. Und dann war es fünf Minuten nach Mitternacht und mein Geburtstag und ich habe angefangen zu weinen. Puh.  Und dabei habe ich jetzt schon soo viel Übung. Ich habe Geburtstage in verschiedensten Ausführungen, Feiern oder Nicht-Feiern verbracht. Das alles hat nichts ge

ressourcenorientiert

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Hallo Herbst!  Es ist die Zeit von im Herbstlaub wühlen, Drachen steigen lassen und literweise Kürbissuppe löffeln. Aber es ist auch die Zeit von  Prä und Post Geburtstagen, von Nieselregen und Endungen. So kollidieren Jahres- und Jobendungen auf seltsame Weise mit alten und neuen Traditionen. Und achja; Corona gibt es ja auch noch.  Das Gartenhaus hat inzwischen eine fast fertige Fassade und ist als romantisch-schwedischer Luftschutzbunker bald Einzugsfertig. Ich habe noch knappe zwei Monate dann bin ich arbeitslos. Habe also jede Menge Zeit für Inneneinrichtung. Und exzessives Meditieren. Oder Netflixen. Viel mehr bleibt ja nicht, wenn es Draußen regnet und Reisen ziemlich out ist. Ein stranges Gefühl in dieser sonst so ausbalancierten Welt? Ja, eigentlich passt Außen- und Innenleben ganz gut zusammen, wenn man es ressourcenorientiert formulieren will (und das will man ja immer). Während im Hintergrund Pumpkin-Cake gebacken wird, wird im Vordergrund nach Sinn in Form gesucht. Keine l

Der Gartenhaus-Effekt

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Nicht zu verwechseln mit dem Treibhaus-Effekt.  Seitdem das Gartenhaus eine Tür und einen Boden besitzt, habe ich beschlossen wieder exessiv zu schreiben, auch über mein tatsächliches Leben und so. Man könnte sagen, dass eine hat mit dem anderen gar nichts tun (auch weil ich sehr häufig etwas beschließe), ich aber nenne das (ab sofort) den Gartenhaus-Effekt. Das kleine Gartenhaus ist ein Kompromiss wie so vieles im Leben, eine Mischung aus hippen Tinyhouse und naja Gartenhaus eben. Außerdem steht es auf dem Grundstück meiner Eltern, wenn auch "ganz weit hinten" und so, dass man das tatsächliche Haus fast nicht mehr sieht. Wirkt jetzt so, als hätten meine Eltern einen weitläufigen, park-artigen Garten? Naja irgendwie muss ich dem ganzen etwas Glamour verleihen. Das Gartenhaus ist jedenfalls ein langer Kindheitstraum und doch bin ich mir bewusst dass ich fuckig dreißig bin. Der Kompromiss ist also, dass ich jetzt halb-alt in meiner Hütte spielen kann? Genau. Ich werde dem jetz

Struktur und Suppe

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Hallo und herzlich Willkommen auf meiner neuen Plattform.  Wieso, weshalb, warum? Warum nicht! Vielleicht wollte ich kurz vor der einunddreißig noch mal etwas 'reißen' (Geil werden jetzt manche denken, dass 'reißen' bei mir heißt 'ich klicke mir einen neuen Blog'). Vielleicht brauche ich mehr creativ flow und weniger networking. Vielleicht hilft es mir meine Gedanken zu diversen Themen zu strukturieren. Vielleicht giere ich nach dem Gelesen werden, vielleicht geht es um Expression und Inszenierung (wie immer). Vielleicht alle 5 bis 10 Jahre ein neuer Blog (WHAAT, ich blogge ernsthaft seit 15 Jahren?). Vielleicht kann es als Schreibsport besser zelebrieren, wenn ich einen neuen (super innovativ, i know) Namen dafür finde. Vielleicht hat am Ende alles damit zu tun; mit Struktur (das geile ist ja Struktur kann so viel sein; Verbindungen, Verhärtungen, Beziehungen, Zusammenleben, Beschaffenheit, Muster, Zeit und blabla) und mit Suppe (im Sinne von; viele kleine Gemü